Eine Fahrt zum Kloster Huysburg vom 20. bis 22.06. 2022
Ich sitze hier in meinem Zimmer,
ein Vöglein draußen singt ein Lied,
hier bliebe ich am liebsten immer,
weil mein Aug' so viel Schönes sieht.
Ein Kurzurlaub war angesagt,
wenn du dem Alltag willst entfliehen,
drum gern man eine Reise wagt:
Die Ziele locken uns und ziehen
uns los von Sorgen und von Mühen.
In der Nacht vorm Reisetag
es draußen heftig regnen mag.
Gewitter, Blitz und Schauer
erfreuen da so manchen Bauer.
Aufatmen kann nun die Natur,
erfrischend ist die Regentour.
Das erste Ziel ist Aschersleben.
Herzlich gegrüßt seid alle hier!
Jetzt soll es eine Führung geben.
Der junge Mann, der uns betreut,
spricht über die Geschichte heut'.
Herr Peters hat sich schlau gemacht,
weiß viel von früher. Wohl bedacht
beleuchtet er von vielen Seiten
des Ortes Freud'
und auch das Leiden
im Laufe einer läng'ren Zeit.
Sie liegt zurück, ach, schon so weit.
Vom Bischof und vom Landesherrn
erklärt er alles gut und gern.
Und nun, ein Abriss auf die Schnelle:
Im Jahr 1058 die erste Kapelle,
und nach 22 Jahr
der Baubeginn der Kirche war.
Der Graf von Ballenstedt muss her,
genannt vom Volk „Albrecht, der Bär“.
Zeitweise Herzog vom Land Sachsen
sah er die Stadt erblüh'n und wachsen.
Eine bedeutende Persönlichkeit
war er doch zu dieser Zeit!
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Gründer der Mark Brandenburg
und dem Anhalt-Fürstentum.
Ging ein in die Geschichte nun.
Das Stadtrecht der Stadt Aschersleben
hat ihr ein weiser Fürst gegeben,
es kam von Heinrich II.
Soweit der Anfang nur von weitem.
Und noch manches Int'ressante
uns Herr Peters nannte.
Dann kamen wir in ein Geschäft
für Naturprodukte,
einmalig in seiner Art,
man staunte nur und guckte.
Vorbei an alten Nähmaschinen
und einer Auswahl überreich.
Ließen wir uns mit Kaffee bedienen,
und – wirklich – kamen dann auch gleich,
als wir uns gelassen nieder,
die Lebensgeister alle wieder.
Doch auch dieses will ich sagen:
Wir brauchten was für unsren Magen.
Wir gingen in die „Schwarze Küche“
und stärkten uns dort zur Genüge.
Ab in die Autos! Es geht weiter!
Unsre Stimmung: Froh und heiter.
Bald in Huysburg angekommen,
die Zimmer in Besitz genommen,
dann wohlverdiente Mittagspause
in diesem wunderschönen Hause.
Dann trafen wir uns zur Abendstunde
im Saal zu der Begrüßungsrunde.
Da strahlten alle 15 Leute,
berichteten von einst und heute,
ein jeder frei von seinem Leben,
was es da Schönes hat gegeben.
Mit ein wenig Phantasie
(bekanntlich fehlt uns die ja nie!)
erzählten wie beim Lagerfeuer
wir unsres Daseins Abenteuer.
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(Natürlich war'n wir du auf du,
nachdem bekannt war'n wir im Nu.)
Jeder wusste nun vom Andern
wie es war, sein Lebenswandern.
Nach einer wohlbehüt'en Nacht
am Morgen schon die Sonne lacht.
Das Frühstück kann sich sehen lassen,
die Löffel klappern in den Tassen.
Gespräche leben auf und wir
finden es ganz herrlich hier.
Von der Kirche nun erzähl der Bruder Daniel!
Dieses Klosters Gastfreundschaft
besteht seit 1000 Jahren schon.
Darin kaum eine Lücke klafft,
zufried'ne Gäste sind der Lohn.
Doch nun zur Kirche und zum Bruder,
der all's erklärt so liebevoll.
Die Schätze zeigen! Ja, das tut er!
Die Malkunst, sie ist wirklich toll!
Seine gute Redegabe
uns die nächsten Stunden labe!
Eine Füll' Information!
Red' zu uns! Wir hören schon!
Beginn war in einem Rondell,
das gewidmet war so hell
für den lieben Heilgen Geist,
Herrn Jesus und Gott Vater selbst.
Ausführlich hören wir Geschichte
durch wechselvolle Zeiten,
zeigt alles uns in Gottes Lichte,
wir verstehen es von weitem.
Soviel ist uns allen klar,
dass hier Gottes Führung war,
durch gut' und böse Tage:
Gut geführt, ganz ohne Frage!
Und des Kirchenschiffes Decke
ist bemalt zum Andachtszwecke
mit Gemälden wunderbar.
Ganz hohe Kunst! Das ist ja wahr!
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Weiter ging's zum Chorgestühl.
Im Stehen sitzen die Klosterbrüder!
Das ist ja toll! Man lacht mal wieder!
Refektorium und Speisesaal
er erklärt von Mal zu Mal,
von Tür zu Tür durch alle Räume,
dass man nichts Wichtiges versäume!
Wenn es sich um die Kleidung handelt,
muss man sagen: Sehr gewandelt
haben sich da Art und Zweck
im Laufe der Jahrhunderte,
dass man sich da nicht wundere:
Doch ein Mönch, der trug schon immer
schwarze Kleidung wie auch immer.
Zurückhaltung ist angesagt,
wenn ihr die schwarze Kutte tragt!
Dran kann erkennen jedermann:
„Mir kommt es nur auf Jesus an!“
Zwar abgeschieden von der Welt
der Mönch doch zur Bereich'rung zählt
in uns'rem Erdenleben.
Die Kukulle für kalte Tage
schützt auch vor Regen ohne Frage.
Schaut euch den lieben Daniel an!
Auch als Mönch man fröhlich sein kann!
Habt ihr es alle mitbekommen?
Wir wollen noch nach Halberstadt!
Die Zeit dafür haben wir genommen,
weil man dort viel zu sehen hat.
Also, in die Autos und dann los!
Es wird schön! Das sag ich bloß!
Wir waren bald am Ziel,
hatten der Erwartung viel.
Im Rathauszentrum allzumal
wir nahmen ein das Mittagsmal.
Der nächste Treffpunkt ist der Dom.
Der ist berühmt, das weiß ich schon.
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Ehrfurcht gebietend das Gebäude,
wie zur Bauzeit, so auch heute.
Frau Dörrie`, die Führerin,
führt uns zuerst ins Hauptschiff ein,
staunend ich blick nach oben hin
und fühle mich ganz winzig klein.
Die Säulen steigen steil empor,
von der Orgel bis zum Chor.
Kaum find't das Auge einen Halt.
Nachempfunden ist der Wald.
Schwindelnde Höhe bringt dahin,
dass Ewigkeit kommt in den Sinn.
Wir haben drei Dimensionen,
sind erdgebundene Personen.
Aber das hier sagt uns klar:
Der Bauherr Gottes Diener war!
Die Schönheit tut es nicht alleine!
„GOTT ist groß“, sagen die Steine!
Beeindruckt sinkt der Blick nach unten,
hat eine Spur von Gott gefunden!
Dann ging es in die Nebenschiffe.
Glasfenster auch von großer Höhe
zeigen uns Apostelbriefe
und Bilder von des HERREN Leben,
ganz farbenfroh uns dar gegeben.
Der Domschatz ist hier wohl erhalten,
kann seine Schönheit voll entfalten.
Jahrhunderte! Sie sind vergangen,
sind für die Nachwelt eingefangen.
Gedämpftes Licht in allen Räumen,
wir wollen nichts davon versäumen!
Bewundernswert die Teppiche!
Viel,viel tausend Nadelstiche
haben sie zusammen gefügt.
Die Beschreibung nicht genügt!
'Ne sehr, sehr lange Teppichbahn
zieht dann uns're Blicke an.
Wie – um alles in der Welt - ,
wurde das nur hergestellt?
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Wieviel Meter war sie lang?
Man hätt' sie müssen messen,
ruht still im gläsern' großen Schrank,
wird von uns nicht vergessen.
Was man zur Zeit dort hatte,
war'n über tausend Exponate.
Gold, Messgewänder, Edelsteine,
Reliquien von hohem Wert,
Handarbeiten – was für feine! - ,
ihr Aussehen die Künstler ehrt.
Die Wimper war schon müde
von soviel Schmuck und Güte.
Vor des Domes Eingangstür
trafen uns're Freunde wir.
Fuhren tief bewegt nach Hause,
brauchten 'ne Erholungspause.
Der Abend war dann wieder schön.
Wir durften noch zwei Gäste seh'n.
Als erster stieß dazu
Herr Dr. Schnellhard, CDU,
seines Zeichens Tierarzt.
Das Europäische Parlament
vor Jahren ihn ihr Mitglied nennt.
Doch, man braucht ja auch noch heute,
so, wie ihn, die guten Leute.
Er schätzte ein an diesem Tage
die kritische Ukraine-Lage
und ging auf unsre Fragen ein.
Erfahren in der Politik
kam Antwort auf den ersten Blick.
Sehr willkommen ebenfalls
war Bruder Daniel.
In seiner Freizeit kam er als
einer, der uns hätt' gefehlt.
Er zu unsern Freunden zählt.
Ein Geistlicher, so menschennah!
Glaubt mir's doch! Ich freu mich da!
Ein schöner Tag, der geht zu Ende
auf dass ein jeder Schlaf nun fände.
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Am Morgen dann im Speisesaal
noch ein gutes Frühstücksmahl.
Als letzten Höh'punkt unsrer Tour
fuhr'n wir zur Glasmanufaktur.
In dem geräumig großen Saal,
den wir dann betraten
eine Fülle von Glas und Kristall,
wie wir's noch nicht gesehen hatten.
Vom kleinsten bis zum größten Stück
fesselt alles unsern Blick.
Unendlich viele Kreationen,
zum Teil von anderen Nationen,
ziehen unsre Neugier an.
Ein extra Raum für's Weihnachtsland,
mit Tannenbäumen – wohlbekannt,
und Schmuck in reicher Fülle.
Wir sollten uns da freuen dran,
so ist's der Künstler Wille.
Wer ein Geschenk sucht wird hier fündig,
alles prima, gut und günstig.
Wir wollten unbedingt noch wissen:
Wie wird das denn hergestellt?
Wollten 's Handwerk nicht vermissen,
gingen in die Arbeitswelt.
Groß und hoch ist diese Halle,
wo sie stehn, die Öfen alle.
So ein Ofen in der Tat
hat über tausend Hitzegrad.
Der Bläser muss mit flinken Händen
das Werkstück drehen und auch wenden.
D a n n aber – kaum ist es zu fassen -,
wird es einfach aufgeblasen.
Und raus kommt dann – man seh' und staune -,
ein Gefäß zur guten Laune,
weil es schön gelungen ist.
Ein letztes Mal in unsrer Runde
seh'n wir uns zur Mittagsstunde.
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Dann springen die Motoren an,
der Reifen singt sein Lied
Wir fangen da zu danken an
und kriegen 's deutlich mit:
Gott meint es gut, jetzt und dann,
freut sich, wenn er uns sieht
Dank auch den lieben Hausgehilfen
und allen, die im Hintergrund,
für uns gewirkt, als wir noch schliefen,
sorgten für die Seele und den Mund.
Ganz herzlichen Dank an
Reinhardt Schmidt - für das wunderbare Gedicht
Eckehard Peters - für die Führung durch Ascherleben
Bruder Daniel - für die Betreuung im Kloster
und Dr. Horst Schnellhard
(ehemals Mitglied desEuropa Parlaments)
für das Gespräch am Abend.
Köthen, den 24.06.2022